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Anwendungen

Adaptogene als Antioxidantien

Adaptogene als Antioxidantien

Adaptogene schützen die Zellen vor der Zerstörung durch freie Radikale

Wer gesund sein und möglichst lange leben will, braucht Antioxidantien. Sie sind überall in der Natur zu finden und schützen uns vor aggressiven freien Radikalen, die unsere Zellen zerstören würden. Freie Radikale sind unvollständige Sauerstoffmoleküle, die wegen dieser Unvollständigkeit sehr reaktionsfreudig sind. Sie versuchen, das in ihrem Aufbau fehlende Elektron bei einem anderen Molekül zu finden, es herauszureißen und sich mit ihm zu verbinden. Das zurückbleibende Molekül ist nun seinerseits unvollständig und wird selbst zum freien Radikal. Daraus kann eine Kettenreaktion entstehen, die immer mehr Moleküle in den Zellen und schließlich die Zellen selbst zerstört – außer, der Körper verfügt über ein ausreichendes Angebot an antioxidativen Stoffen, die diesen Prozess entschärfen. Die Medizin nennt diese schädigende Kettenreaktion oxidativen Stress.

Freie Radikale sind für bestimmte, natürlich vorkommende Oxidationsprozesse wichtig und werden im Normalfall schnell zu weniger reaktiven Stoffen umgewandelt und abgebaut. Dazu müssen allerdings die oxidativen und antioxidativen Vorgänge im Körper im Gleichgewicht sein. Anders ausgedrückt: Es müssen genügend Antioxidantien im Körper vorhanden sein, um die freien Radikale unschädlich zu machen, indem sie ihre Struktur auffüllen.
Freie Radikale entstehen im Verlauf vieler Stoffwechselvorgänge ständig ganz natürlich in unserem Körper. Vor allen in den Mitochondrien, den Kraftwerken in den Zellen, bilden sich große Mengen freier Radikale, während die Lebensenergie ATP produziert wird. Äußere Einflüsse wie eine schlechte Ernährung, Stress, Umweltgifte, Medikamente, Chemotherapie, starke UV-Strahlung sowie Krankheiten fördern ebenfalls die Radikalbildung. All diese Auslöser zusammengefasst kann man als Stressoren bezeichnen, die einem gesunden, vitalen und langen Leben im Wege stehen. Freie Radikale erzeugen körperlichen Stress, der sich auch seelisch auswirken kann, und umgekehrt bewirkt Dauerstress einen starken Anstieg an freien Radikalen.

Unser Organismus verfügt über ein eingebautes Verteidigungssystem, um freie Radikale unschädlich zu machen. Dazu braucht er bestimmte Stoffe, die wir als Antioxidantien bezeichnen. Wir müssen sie mit der Nahrung zuführen. Nimmt die Radikalbildung überhand oder fehlen Antioxidantien in der Nahrung, beschleunigt sich die Zerstörung gesunder Zellen. Diesen Vorgang können Sie bei Obst und Gemüse beobachten, wenn es beginnt, braun zu werden. Dasselbe läuft dann im Menschen ab.

Wenn freie Radikale bis zum Zellkern gelangen, können sie bewirken, dass die Zelle entartet und sich eine Krebszelle entwickelt. Freie Radikale können Proteine, Fette und Moleküle im Erbgut (DNA) zerstören, die Zellen des Gehirns und die Gewebe der Haut und der Organe. Sie sind ein wesentlicher Grund für die Entwicklung chronischer Erkrankungen und den Alterungsprozess. Auch das Immunsystem kann betroffen sein, was zu einer immer schwächer werdenden Körperabwehr führt. Dem Körper wird die Möglichkeit genommen, sich gegen die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Tumoren oder rheumatischen Erkrankungen zu wehren. Antioxidantien wirken Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen, senken das Risiko für Krebs und können grauem Star vorbeugen oder seine Entwicklung verzögern.

Adaptogene als Antioxidantien

Freie Radikale haben auch ihr Gutes

Um es noch einmal zu betonen: Radikalbildung ist ein natürlicher Prozess, dem wir unterliegen. Freie Radikale haben auch ihr Gutes. Sie sind lebenswichtig, weil sie an der Reaktion der Zellen auf äußere Reize beteiligt sind. Freie Radikale wandeln diese Reize um und leiten sie als Signal in das Zellinnere weiter, wo sie über eine Signalkette einen spezifischen Effekt in der Zelle auslösen. Außerdem werden sie im Immunsystem genutzt, um Krankheitserreger abzutöten. In einem solchen Kampf gegen Keime produziert das Immunsystem große Mengen freier Radikale, die auf Dauer die Entzündungswerte stark erhöhen und eine Kette an Schäden durch freie Radikale auslösen. Das schwächt das Hormonsystem und die Immunabwehr, wodurch chronische Entzündungen und hoher oxidativer Stress entstehen – ein Teufelskreis, der sich nicht leicht durchbrechen lässt.

Es geht also nicht darum, die Bildung von freien Radikalen zu verhindern – was auch überhaupt nicht möglich wäre –, sondern darum, für die richtige Menge an Antioxidantien zu sorgen, die sich als Radikalfänger betätigen und das gesunde Gleichgewicht im Körper aufrechterhalten.

Adaptogene als Antioxidantien

Adaptogene gegen oxidativen Stress

Adaptogene wirken freien Radikalen in mehrfacher Weise entgegen. Sie enthalten größere oder kleinere Mengen an Antioxidantien, die die unvollständigen freien Radikale wieder auffüllen und entschärfen. Ein wichtiger Beitrag für den Schutz der Zellen besteht außerdem in ihrer Fähigkeit, radikalbildenden Stress abzubauen und Entzündungen zu bekämpfen. Sie stärken die Mitochondrien und den Zellstoffwechsel, wodurch die Energieproduktion steigt. Immunsystem und Hormonsystem werden effektiver, und schädliche Stoffe, zu denen auch die freien Radikale selbst zählen, können besser entsorgt werden. Von dieser Entgiftung profitieren nicht nur die Zellen, sondern auch die Leber.

Ein wichtiger Faktor ist der Effekt von Adaptogenen auf den Cortisolspiegel und generell auf die Ausschüttung von Stresshormonen. Adaptogene Pflanzen regulieren, gleichen aus und sind immer bemüht, das gesunde Gleichgewicht in allen Systemen des Körpers wiederherzustellen. Auf diese Weise schützen sie auch die Zellen des Gehirns vor oxidativem Stress.

Adaptogene als Antioxidantien

Adaptogene reduzieren die Effekte der Glykation (AGEs)

Glykation ist ein Prozess, bei dem Glucose an Proteine gebunden wird. Dies geschieht ohne Beteiligung von Enzymen, wodurch von Zucker geschädigte Proteine entstehen. In der Fachsprache heißen sie AGEs (Advanced Glycation Endproducts). Studien zeigen, dass AGEs 50-mal mehr freie Radikale produzieren als nicht glykierte Proteine. Sie aktivieren TNF-alpha, ein entzündungsförderndes Zytokin, das unter anderem die Nervenzellen schädigt. AGEs sind ein wesentlicher Faktor im Alterungsprozess. Sie wirken sich auf die Blutgefäße, Augen, Herz und Haut aus, spielen eine wichtige Rolle bei Erkrankungen wie Arteriosklerose, grauem Star und Diabetes. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel verstärkt die Produktion von AGEs. Das gilt auch für Blutzuckerschwankungen, die durch den Verzehr größerer Mengen Zucker entstehen.

Adaptogene wirken dem Prozess der Glykation entgegen und helfen so, den Alterungsprozess zu verlangsamen und schädliche Entzündungsreaktionen im Körper zu verhindern.

Adaptogene für die Schönheit: Haut, Haare, Nägel

Adaptogene für die Schönheit:
Haut, Haare, Nägel

Adaptogene machen schön

Volle Haare, kräftige Nägel und eine gesunde und schöne Haut sind Zeichen für einen gut versorgten und gesunden Körper. Dank ihrer wertvollen Inhaltsstoffe pflegen und verschönern Adaptogene das Äußere und können das Hautbild und die gesamte Erscheinung verjüngen. Auch die hormonelle Wirkung (Östrogenspiegel) trägt zu einer pralleren, faltenarmen Haut bei. Das Bindegewebe wird aufgebaut und sorgt nicht nur für ein frischeres Aussehen, sondern kann auch seine wichtigen Funktionen für die Gesundheit besser erfüllen. Diese positiven Wirkungen treffen auf alle Adaptogene zu, aber einige werden traditionell häufiger angewendet.

Anti-Aging und Langlebigkeit

Anti-Aging und Langlebigkeit

Vital und leistungsfähig im Alter

Altern ist ein natürlicher Prozess, dem alles unterliegt – Lebewesen genauso wie Dinge. Doch schon immer war es ein Menschheitstraum, das Leben zu verlängern und Alterserscheinungen hinauszuzögern. Die großen regenerativen Kräfte, über die Menschen verfügen, können diesen Traum bis zu einem gewissen Grad verwirklichen – den richtigen Umgang mit Körper und Seele vorausgesetzt. Im Normalfall altern Organe und Gewebe, ihre Leistungsfähigkeit und ihre Spannkraft schwinden. Der Körper kann Nahrungsmittel weniger gut verwerten, die Umwandlungskapazität und der Einbau lebensnotwendiger Substanzen nehmen ab. Dann bekommt die Haut Falten, das Haar wird grau, Heilung braucht mehr Zeit und es können altersbedingte Krankheiten auftreten.

Können wir vorbeugen? Können wir die Symptome des Alterns verringern? Beides ist möglich, denn, wie Hildegard von Bingen wusste: »Gegen alles ist ein Kraut gewachsen.« Das bedeutet nicht, dass das richtige Kraut Altern und Tod völlig von uns fernhalten kann, aber die Möglichkeiten, die in der richtigen Unterstützung von Körper und Seele liegen, sind erstaunlich.

Anti-Aging und Langlebigkeit

Körperliche und seelische Ausgeglichenheit verzögert das Altern

Die herausragende Eigenschaft von Adaptogenen liegt in ihrer Fähigkeit, Harmonie und Gleichgewicht in Körper und Seele zu schaffen. Sie helfen, körperliche Abbauprozesse zu verlangsamen, halten anabole und katabole Prozesse in Balance und wirken zerstörerischen Entzündungen entgegen, die Krankheit und Altern vorantreiben. Durch ihre antioxidative Kraft bekämpfen sie zellzerstörende freie Radikale und tragen zum Erhalt gesunder Zellen und ihrer Regeneration bei. Damit sind die Hauptfaktoren des Alterns angesprochen. Lebensverlängernde Heilpflanzen sind ein wichtiger Bereich in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). In alten chinesischen Texten werden Adaptogene als »Unsterblichkeitspflanzen« gepriesen.

Anti-Aging und Langlebigkeit

Chronische Entzündungen und der Alterungsprozess

Chronische Entzündungen sind häufig Ursache von Alterskrankheiten – und nach allem was man heute weiß, ein wichtiger Grund für das Altern selbst. Inflamm-aging (Entzündungsaltern) nennt der italienische Immunologe Claudio Franceschi die von Experten weithin akzeptierte Annahme, dass Altern mit einer erhöhten Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe einhergeht. Dabei geht es nicht um akute Entzündungen, die auftreten, um einen Krankheitserreger zu bekämpfen, sondern um oft leichte, aber chronische Entzündungen. Sie sind im Blut über den CRP-Wert (C-reaktives Protein) nachweisbar. Forscher der Mayo Clinic haben herausgefunden, dass CRP ein deutlicher Risikofaktor für Herzkrankheiten ist, möglicherweise auch für Krebs, Arthritis, Alzheimer, Arteriosklerose, Osteoporose, Diabetes mellitus und Altersdiabetes, denn diese Erkrankungen sind mit oft leichten, aber chronischen Entzündungen verbunden.

Forscher um Dawn Bowdish von der McMaster University in Hamilton, Kanada, haben das Entzündungsaltern untersucht. Das in PLOS Pathogens 2016 veröffentlichte Ergebnis: Im alternden Körper werden – auf niedrigem Niveau – permanent Entzündungsstoffe ausgeschüttet. Das entzündete Gewebe produziert freie Radikale, die Schäden an den Zellen und im Erbgut verursachen – mit Krankheiten und Krebs als mögliche Folgen.
Adaptogene regulieren das Immunsystem und wirken Entzündungen entgegen. Das gilt auch für Entzündungsreaktionen, die durch Erkrankungen des Darms wie beispielsweise Leaky Gut entstehen. Dabei treten Stoffe durch die Darmwand, die vom Immunsystem als feindlich eingestuft und vernichtet werden. Die Immunabwehr produziert dann im Übermaß Immunglobuline, die sich auch gegen körpereigenes Gewebe richten.

Arthritis und Arthrose

Arthritis und Arthrose

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Arthritis und Arthrose sind Gelenkerkrankungen, die sich in ihrem Krankheitsbild jedoch deutlich unterscheiden.

Arthrose ist eine degenerative Erkrankung, bei der ein Verschleiß des Gelenkknorpels stattfindet, was dazu führt, dass die Betroffenen sich nicht mehr schmerzfrei bewegen können. Die dauerhafte Fehlbelastung des Gelenks setzt mit der Zeit eine Entzündung in Gang, die den Knorpel weiter schädigt. Schließlich können sogar die darunterliegenden Knochen angegriffen werden. Meist sind Hüft-, Knie- und Handgelenke betroffen. In Deutschland ist Arthrose die häufigste Gelenkerkrankung.

Arthritis ist ein Oberbegriff für entzündliche Gelenkerkrankungen, von denen die rheumatoide Arthritis die häufigste ist. Kennzeichen der rheumatoiden Arthritis ist eine chronische Entzündung der Schleimhaut in den Gelenken. Auch hier wird das Gelenk im Laufe der Zeit zerstört. Die Ursache liegt in einer Autoimmunreaktion des Körpers, die diese Gelenkentzündung hervorruft. Das Immunsystem beginnt, den Gelenkknorpel wie einen Fremdkörper zu behandeln. Es werden Antikörper gegen körpereigenes Knorpelgewebe gebildet, die dieses angreifen und das Gelenk mit der Zeit vollständig zerstören. Während es heute noch oft heißt, die Ursachen seien unbekannt, setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass zum Beispiel das Leaky-Gut-Syndrom Auslöser einer solchen Immunreaktion ist. Bei einem krankhaft durchlässigen Darm dringen Schadstoffe in den Blutkreislauf. Auch Lebensmittel wie Milch können beim Leaky Gut zu einer Autoimmunreaktion führen. Als Folge fährt das Immunsystem hoch und bildet Antikörper gegen den als schädlich erkannten Stoff. Rheumatoide Arthritis verläuft zumeist in sehr schmerzhaften Schüben, mit starken Entzündungszeichen.

Adaptogene können helfen, Entzündungen zu verringern und Schmerzen zu lindern. Sie eignen sich deshalb als langfristige und nebenwirkungsfreie, alleinige oder begleitende Therapie bei beiden Erkrankungsformen und außerdem als Vorbeugung von Entzündungen bei Arthrose. Alle Adaptogene haben entzündungshemmende Eigenschaften.

Ängste und Depressionen

Ängste und Depressionen

Die Abwärtsspirale aus Stress, Angst und Depression

Viele Menschen haben heute mit Unruhe, Ängsten und depressiven Verstimmungen zu kämpfen. Nimmt die Belastung zu, können Panikattacken und Depressionen die Folge sein. Angststörungen sind in Deutschland (und in vielen anderen Ländern) weit verbreitet. Zu große Stressbelastung und der damit verbundene Leistungsabfall lösen fast immer auch Ängste aus. Spannungszustände, sich im Kreis drehende, negative Gedanken, Nervosität, Erschöpfung, Muskelverspannungen, Schlaflosigkeit, Albträume und Schweißausbrüche – auch bei alltäglichen Anforderungen – sind typische Symptome. Halten sie über einen Zeitraum von 6 Monaten an, spricht man von einer allgemeinen Angststörung.

Ängste und Depressionen

Aus Depression kann Krankheit werden

Bei Depressionen, die als klinisch bezeichnet werden, ist die Lebensqualität noch weitaus mehr eingeschränkt. Symptome sind starke Angstzustände und Schlafprobleme, Energiemangel und Leistungsabfall, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen sowie Konzentrationsschwäche. Das Gefühl totaler Lähmung, Entscheidungsschwäche und Hoffnungslosigkeit, verbunden mit fehlender Selbstachtung, drücken den depressiven Menschen nieder. Starke Depressionen können das Immunsystem schwächen und andere Krankheiten verschlimmern. Es besteht ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Hormonstörungen und Krebs.
Adaptogene beruhigen und stabilisieren das Nervensystem und bringen Sympathikus und Parasympathikus wieder ins Gleichgewicht. Die meisten Adaptogene zeichnen sich durch ihre angstlösende, antidepressive und nervenstärkende Wirkung aus.

Diabetes und Insulinverwertung

Diabetes und Insulinverwertung

Die Folgen hoher Blutzuckerwerte

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels, bei der der Blutzuckerspiegel ständig über dem Normalwert liegt (Hyperglykämie). Verursacht wird sie dadurch, dass die Bauchspeicheldrüse entweder nicht genügend Insulin bildet oder der Körper das Insulin nicht richtig verwertet. Die krankhaft erhöhten Blutzuckerwerte lösen bei beiden Formen, Diabetes Typ 1 und Typ 2, Symptome aus, die akut werden können. Sie wirken sich auf den Stressabbau und die Lebenszeit aus. Stress steigert die Ausschüttung von Cortisol und kann ebenfalls einen erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge haben. In der Folge muss die Bauchspeicheldrüse immer mehr arbeiten, um Insulin zu produzieren und den Blutzucker zu senken. Mit der Zeit entsteht eine Insulinresistenz – die Zellen reagieren immer schwächer auf Insulin. Sie können immer weniger Zucker (Glucose) aufnehmen und als Brennstoff verwerten. Untersuchungen zeigen, dass Insulinresistenz nicht nur bei der Entstehung von Diabetes Typ 2, sondern auch bei Diabetes Typ 1 eine Rolle spielt. Als Folge einer Insulinresistenz kann das metabolische Syndrom entstehen.

Das metabolische Syndrom ist eine Kombination aus verschiedenen Krankheiten und Symptomen und wird als der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen. Am Anfang dieser Krankheitsentwicklung kommt es zum sogenannten Prädiabetes, der Vorstufe von Diabetes Typ 2. Prädiabetes klingt harmlos, ist es aber keineswegs. Die Blutzuckerwerte sind hier nur leicht erhöht, weshalb die Entwicklung der Krankheit oft lange nicht erkannt wird. Zunächst besteht nur eine leichte Insulinresistenz, die sich aber immer mehr verstärkt, wenn nichts dagegen getan wird. Ein wichtiger Faktor dabei ist wieder einmal Stress, der den Blutzucker nach oben treibt, die Insulinresistenz erhöht und Prädiabetes sowie später Diabetes Typ 2 auslösen kann.

Diabetes und Insulinverwertung

Insulinresistenz und inneres Bauchfett

Der hohe Insulinspiegel als Folge einer Insulinresistenz fördert das Wachstum des inneren Bauchfetts und steht mit Adipositas (Fettleibigkeit) in Verbindung. Im inneren Bauchfett kann besonders viel Cortisol eingelagert werden, das seinerseits die Wirkung des Insulins noch weiter blockiert, sodass sich Insulinresistenz und inneres Bauchfett gegenseitig verstärken. Bauchfett produziert eine Vielzahl an Hormonen. In Untersuchungen wurden mehr als 20 Hormone gefunden, die das Bauchfett in das Blut abgibt. Neben einer Reihe weiterer problematischer Auswirkungen trägt Bauchfett zur Bildung von Thrombosen bei. Nach Ansicht des amerikanischen National Diabetes Information Clearinghouse (NDIC) kann Insulinresistenz verlangsamt oder geheilt werden. Wichtig sind regelmäßige Bewegung und eine geeignete Ernährungsweise.

Adaptogene leisten einen wichtigen Beitrag zur Regulierung des Blutzuckers. Zum einen, indem sie den Cortisolspiegel im Gleichgewicht halten, zum anderen, indem sie die Verwertung von Glucose im Körper verbessern. Außerdem tragen sie zum Abbau von Körperfett bei.

Energie, Vitalität und Mitochondrien

Energie, Vitalität und Mitochondrien

Energie – das Grundprinzip des Lebens

Für alles, was wir sind und tun, brauchen wir Energie – vom Aufbau des Körpers und all seiner Organ- und Sinnesfunktionen über die Leistung des Gehirns, das besonders viel Energie verbraucht, bis hin zum Fühlen. Unsere Gesundheit und unser Überleben hängen von der Fähigkeit unseres Körpers ab, genügend Energie bereitstellen zu können. Diese Energie, mit der Bezeichnung ATP, wird in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, produziert. Damit das möglich ist, müssen Zellen und Mitochondrien gesund sein und gut mit allen notwenigen Stoffen versorgt werden. Eine Vielzahl von Gründen kann sich negativ auf die Energieproduktion auswirken: Stress, chronische Krankheiten wie Herzerkrankungen, Alzheimer, Diabetes oder Krebs, organische Probleme, degenerative Erkrankungen, mangelhafte Ernährung, Schadstoffüberlastung der Zellen, zu wenig Schlaf, Alterungsprozesse, oxidativer Stress (freie Radikale) und mehr. Dann wird die Energie schneller aufgebraucht als erneuert, und Müdigkeit bis hin zu lähmender Erschöpfung ist die Folge.

Energie, Vitalität und Mitochondrien

Schutz der Zellen und Mitochondrien

Adaptogene setzen in ihrer Wirkung auf der Zellebene an. Studien zeigen, dass ihre stark antioxidative Wirkung die Zellen vor der Zerstörung durch freie Radikale schützt. Sie erhöhen die Aktivität der beiden zellschützenden Substanzen Glutathion und SOD (Superoxiddismutase). Außerdem beeinflussen sie die körpereigene Energieproduktion, indem sie die Produktion der Lebensenergie ATP in den Mitochondrien anregen. Einige Adaptogene unterstützen die Leber, wodurch die Produktion von Glucose als Energiequelle für die Zellen gefördert wird und die Ausleitung von Giftstoffen effektiver ablaufen kann.

Entzündungen

Entzündungen

Die zwei Seiten von Entzündungen

Entzündungen sind eine wichtige Verteidigungsstrategie des Körpers. Meist denken wir bei dem Begriff an gerötete, geschwollene oder auch eiternde Haut- oder Gewebestellen. Entzündungen können jedoch den gesamten Körper betreffen – innen wie außen. Sie entstehen, um Viren und Bakterien zu bekämpfen, zum Beispiel bei einer Blasenentzündung, um Giftstoffe abzubauen oder durch zu viel Sonneneinstrahlung. Die eigentlich sinnvolle Reaktion des Immunsystems kann jedoch außer Kontrolle geraten. Dann löst das Immunsystem eine Entzündungsreaktion aus, obwohl eigentlich keine Gefahr besteht. Es bilden sich Entzündungen, die chronisch werden können und in immer größerem Umfang gesundes, körpereigenes Gewebe angreifen. Allergien und Autoimmunerkrankungen, Asthma, Abbau von Gelenksubstanz (Arthrose), Tennisellenbogen, rheumatoide Arthritis, Entzündungen des Dickdarms (wie Colitis ulcerosa) oder des Dünndarms (wie Morbus Crohn) sind die Folge.
Entzündliche Reaktionen liefern unter anderem einen wichtigen Hinweis darauf, dass ein Herzinfarkt drohen könnte. Man weiß heute, dass chronische Entzündungen an der Entstehung von Krankheiten wie Arteriosklerose, Diabetes, Multipler Sklerose, Parkinson, Neurodermitis, Schuppenflechte, Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Alzheimer und Demenz beteiligt sind. Untersuchungen zeigen auch, dass der Alterungsprozess durch Entzündungsreaktionen beschleunigt wird.

Gehirn

Gehirn

Auch das Gehirn leidet unter Stress

Das menschliche Gehirn wiegt im Durchschnitt 1300 Gramm – abhängig von Geschlecht und Körpergröße. Mit dieser verhältnismäßig geringen Masse bewältigt es immense und komplexe Aufgaben. Es steuert fast alle lebenswichtigen Körperfunktionen, ermöglicht das Denken, Gefühle, alle Sinneseindrücke und viele weitere Abläufe. Masse ist also nicht der Hauptfaktor für ein gut funktionierendes Gehirn. Entscheidend sind vielmehr die Gesundheit der Zellen und eine maximal Energieversorgung, denn das Gehirn ist ein wahrer »Energiefresser«.
Adaptogene leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit des Gehirns: Sie bekämpfen freie Radikale, unterstützen die Mitochondrien, sodass sie ein hohes Maß an Energie produzieren können, und schützen das Gehirn vor den Folgen von Stress. Chronischer Stress und die permanente Ausschüttung von Cortisol können Gehirnzellen schrumpfen und schließlich sogar absterben lassen. Alzheimer ist die häufigste Ursache für Demenz bei Menschen. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass starker Stress, ein hoher Cortisolspiegel und entzündliche Prozesse wichtige Ursachen für die Entstehung dieser Krankheit sein können. Mit steigendem Stresspegel nehmen Konzentration und geistige Leistungsfähigkeit ab.
Adaptogene senken den Cortisolspiegel und das allgemeine Stressniveau. Sie beugen neurologischen Problemen vor oder helfen, sie zu behandeln. Dazu zählen Kopfschmerzen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Angstzustände, Depressionen, Schlafprobleme, chronische Müdigkeit, Alzheimer und Demenz.

Gehirn

Lebenslang ein leistungsfähiges Gehirn

Ein leistungsfähiges Gehirn auch im Alter – das ist kein Traum. Das Gehirn braucht bestimmte Stoffe, um optimal funktionieren zu können, und dazu zählen Adaptogene. Sie steigern den Blutfluss im Gehirn, normalisieren die Produktion von Neurotransmittern und steigern die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen. Sie schützen vor der Zerstörung von Gehirnzellen und regen die Entgiftung des Gehirns an.
Besonders wichtig – gerade auch im Alter – ist, dass Adaptogene die Neuroplastizität erhöhen, nämlich die Fähigkeit des Gehirns, sich zu verändern und neue Verschaltungen aufzubauen. So bleibt das Gehirn anpassungsfähig an das Leben mit seinen täglichen Eindrücken und Aufgaben.

Gewichtskontrolle

Gewichtskontrolle

Stress macht dick

Chronischer Stress macht dick. Nicht nur, weil er viele Menschen dazu verleitet, zu viel und vor allem Kohlenhydrathaltiges zu essen und mehr Alkohol zu trinken, sondern auch, weil ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel den Stoffwechsel anregt, mehr Fett zu speichern, vor allem am Bauch. Bauchfett produziert Hormone und heizt schädliche Entzündungsprozesse im Körper an. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und weitere Erkrankungen sind oft mit zu viel Bauchfett verbunden.
Adaptogene verringern die Stressreaktionen im Körper, senken den Cortisolspiegel und hemmen Entzündungen. Außerdem regulieren sie den Insulinstoffwechsel und den Blutzucker und regen die Verdauung an.

Herz-Kreislauf-System

Herz-Kreislauf-System

Hochleistungsmotor Herz

Das Herz-Kreislauf-System umfasst Herz, Kreislauf und Blutgefäße. Das Herz muss von allen Organen am meisten leisten. Der Kreislauf versorgt die Zellen über das Blut mit Sauerstoff und Nährstoffen, und über die Blutgefäße findet der Transport zu den Zellen statt. Außerdem müssen Abfallstoffe wie Kohlendioxid und Schadstoffe aus dem Körper entsorgt werden. Wie viel das Herz-Kreislauf-System rund um die Uhr bewältigt, lässt sich an den folgenden Zahlen ermessen: In Ruhe schlägt das Herz 60–90 Mal pro Minute und pumpt etwa 5–6 Liter Blut durch die Blutgefäße. Damit fließt das gesamte Blut innerhalb von 60–90 Sekunden einmal durch den Körper. Bei körperlicher Belastung erhöhen sich Herzfrequenz und Schlagvolumen. Bis zu 20 Liter Blut pro Minute können dann durch den Körper fließen.

Herz-Kreislauf-System

Stress als Auslöser für Herzerkrankungen

Es lässt sich leicht ermessen, wie fundamental wichtig es ist, das Herz-Kreislauf-System gesund und funktionstüchtig zu erhalten. Gleichzeitig ist dieses System vielen Belastungen ausgesetzt. Stress ist dabei ein Hauptfaktor. Damit ist allerdings nicht nur eine hohe Arbeitsbelastung gemeint, sondern auch lang andauernder, seelischer Stress, der durch schwierige Lebensumstände, Veränderungen und Verluste auftritt. Diese Art von Stress stellt eine äußerlich kaum wahrnehmbare seelische Last dar, für deren Bewältigung eine sehr große Anpassungsleistung erforderlich ist. So ist es nicht verwunderlich, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen ganz oben auf der Liste der Krankheiten mit ernst zu nehmenden Folgen stehen. Schwere kardiovaskuläre Erkrankungen sind unter anderem Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen weltweit die meisten Todesfälle. Mehr als 17,9 Millionen Menschen jährlich waren es bis 2015. Bis 2030 wird ein Anstieg auf mehr als 23,6 Millionen Todesfälle jährlich erwartet. 14 Prozent der weltweiten Ausgaben für das Gesundheitswesen wurden für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle aufgewendet. Diese Statistik der American Heart Association gibt Anlass zu großer Sorge.
Adaptogene reduzieren Stressfolgen, senken den Cholesterin- und Triglyceridspiegel im Blut, schützen die Zellen vor freien Radikalen und unterstützen die Mitochondrien bei der Energiegewinnung. Sie entspannen und weiten die Gefäße und erhöhen so die Durchblutung. Das Herz kann seine Pumpleistung leichter bewältigen. Das Risiko für eine Thrombose geht stark zurück.

Herz-Kreislauf-System

Entzündungen als Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass chronische Entzündungen bei der Entstehung von Arteriosklerose eine zentrale Rolle spielen. Diese »Arterienverkalkung« ist ein hoher Risikofaktor für das Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der genaue Zusammenhang zwischen Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steht inzwischen im Mittelpunkt der einschlägigen Forschung.
»Denken Sie an eine Verletzung an Ihrem Finger oder an einen Abszess an Ihrem Zahn«, erklärt Donna Arnett, Ph.D., Vorsitzende und Professorin für Epidemiologie an der School of Public Health an der Universität von Alabama in Birmingham und ehemalige Präsidentin der American Heart Association. »Unser Körper bekämpft diese Zustände mit weißen Blutzellen und Stoffen, die Rötungen und Schwellungen hervorrufen, um die Bakterien abzutöten und den Körper von dem Eindringling zu befreien.«
Auf ähnliche Weise können Risikofaktoren wie Rauchen, hoher Blutdruck und ein hoher LDL-Spiegel dem Herzen schaden. Es entwickelt sich Arteriosklerose, eine Ansammlung von Fetten an den Innenseiten der Arterien. Das verengt die Arterien und erhöht das Risiko, dass sie sich verschließen (Thrombosen).
Adaptogene wirken auf vielfältige Weise auf die Entstehungsfaktoren von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie können unter anderem zur Senkung hoher Cholesterinwerte beitragen, schützen die Zellen, stärken das Immunsystem und unterstützen den Blutfluss. Wichtig für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems sind außerdem genügend Bewegung und eine gesunde Ernährung.

Hormonsystem, Sexualhormone und Libido

Hormonsystem, Sexualhormone und Libido

Steuerung komplexer Körperfunktionen

Der menschliche Körper ist ein äußerst komplexes, fein abgestimmtes System. Damit er gesund und voll funktionstüchtig ist, müssen alle Organe und Organsysteme miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten. Zwei Steuerzentralen, das Nervensystem und das Hormonsystem, sorgen mittels spezieller Botenstoffe dafür, dass die Zusammenarbeit klappt. Die Botenstoffe des Hormonsystems sind die Hormone. Sie werden in speziellen Zellen und Drüsen produziert und ausgeschüttet. Die Botenstoffe des Nervensystems heißen Neurotransmitter. In der Fachsprache wird das Hormonsystem als endokrines System bezeichnet, was so viel bedeutet wie »System, das Hormone absondert«.
Der Hypothalamus, ein lebenswichtiger Teil des Zwischenhirns, koordiniert Nervensystem und Hormonsystem. Als oberstes Regulationszentrum steuert er Atmung, Kreislauf, Körpertemperatur, die Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme, den Stoffwechsel, das Immunsystem, das Sexualverhalten und die Stimmung. Das geschieht über drei große Achsen, die das Gehirn mit der Schilddrüse, den Nebennieren und den Keimdrüsen (Gonaden) verbinden, in denen die Geschlechtshormone produziert werden. Das gesamte Hormonsystem wirkt zusammen. Geraten eines oder mehrere Hormone nur ein wenig aus dem Gleichgewicht, kann dies bereits zu großen Problemen führen.
Symptome für Hormonstörungen sind unter anderem Unfruchtbarkeit und Zyklusstörungen, starke Gewichtszu- oder -abnahme, Müdigkeit, Schlafstörungen, Depressionen und Ängste, geringere Libido, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Verdauungsprobleme, Haarausfall, schlechte Nägel und Veränderungen im Appetit.
Hier bewährt sich die harmonisierende Kraft der Adaptogene, die einzeln oder in Kombination hormonelle Ungleichgewichte normalisieren können.

Hormonsystem, Sexualhormone und Libido

Gesund mit der richtigen Menge an Sexualhormonen

Sexualhormone werden in den Keimdrüsen, der Nebennierenrinde und der Plazenta gebildet. Ihre Aufgaben sind die Entwicklung der Geschlechtsmerkmale und die Fortpflanzung. Das wirksamste männliche Sexualhormon ist Testosteron. Es wird hauptsächlich in den Hoden (männliche Keimdrüsen) produziert. Im weiblichen Körper kommt Testosteron nur in geringen Mengen vor. Das Hormon sorgt bei Männern und Frauen für Libido und Energie. Neben einer geringen Menge an Testosteron produzieren die Eierstöcke die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron. Östrogen wird für die Produktion von Eizellen gebraucht, und Progesteron reguliert die Funktion der Eierstöcke, der Gebärmutterschleimhaut und die Entwicklung der Brüste. Für die Empfängnisfähigkeit und während der Schwangerschaft spielt Progesteron eine zentrale Rolle.
Testosteron, Östrogen und Progesteron haben einen wichtigen Einfluss auf das Immunsystem. Sie stehen in Verbindung mit der Stressachse (HHN-Achse) und beeinflussen die Stressreaktion. Bei extremem Stress nehmen Fruchtbarkeit und Spermienzahl ab.

Hormonsystem, Sexualhormone und Libido

Adaptogene für sexuelle Kraft und Gesundheit

Adaptogene fördern den Hormonhaushalt und können den Körper vor Krankheiten schützen. Sie unterstützen die Stressresistenz und helfen, wenn der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Ihre harmonisierende Wirkung auf das neuroendokrine System (Nerven- und Hormonsystem) hilft bei einer Vielzahl von hormonbedingten Problemen. Das gilt auch für die Sexualhormone und die Fortpflanzung. Adaptogene verbessern die Funktion der Schilddrüse, stabilisieren den Insulinspiegel und den Blutzucker, unterstützen die Nebennieren und reduzieren eine zu hohe Ausschüttung des Stresshormons Cortisol.
Einige Adaptogene sind speziell dafür bekannt, dass sie die Libido und die sexuelle Kraft steigern, und zwar ebenso bei Gesunden wie bei Menschen, die unter Erschöpfung, Depressionen oder Angstzuständen leiden. Adaptogene lindern Wechseljahresbeschwerden und können bei erektiler Dysfunktion helfen.

Immunsystem

Immunsystem

»Immunis« – frei von Krankheit

Viele Loblieder wurden schon auf unser Immunsystem gesungen – und das zu Recht. Denn ohne diese durchsetzungsstarke und schlagkräftige Instanz in unserem Körper würden wir nicht lange leben. Nicht nur Mensch und Tier, selbst einfachste Organismen haben eine Form von Immunabwehr. Meist bemerken wir es nicht, aber wir sind Tag und Nacht mit Bakterien, Viren, Parasiten und Pilzen in Kontakt, die uns schaden könnten. Ohne das Immunsystem, das sie in Schach hält, würden sie sich geradezu explosionsartig vermehren und dabei zahllose gesunde Zellen zerstören. Die Arbeit der Immunabwehr geht aber weit darüber hinaus. Große und kleine Verletzungen müssen geheilt, Gift- und Schadstoffe entfernt, abgestorbenes Gewebe und veränderte Zellen, die während der normalen Stoffwechselprozesse entstehen, müssen entsorgt werden. Auch entartete Zellen, die sich beispielsweise aufgrund einer fehlerhaften Zellteilung entwickeln, sind täglich dabei. Das Immunsystem muss dabei genau zwischen Körpereigenem und Fremdem unterscheiden, damit es in der Lage ist, das Gesunde zu schützen und das Krankmachende zu beseitigen.
Das Wort »Immunsystem« leitet sich vom lateinischen immunis ab. Das bedeutet »frei, unberührt, rein« oder auch »verschont von«. Besser hätte man diese wunderbare Kraft in uns nicht benennen können. Ein starkes Immunsystem hält frei von Krankheit. Deshalb sind alle Maßnahmen, die unsere Immunabwehr unterstützen, grundlegend wichtig.

Immunsystem

Adaptogene verbessern die Immunantwort

Adaptogene sind kraftvolle Helfer für das Immunsystem. Sie verbessern die Immunantwort, steigern die Funktion von T- und B-Zellen und fördern durch ihre zellschützenden, entzündungshemmenden Eigenschaften Abwehr und Gesundheit. Ihre ausgleichende Wirkung bezieht sich auch auf allergische Reaktionen, bei denen eine überschießende und fehlgeleitete Immunreaktion stattfindet. Sie werden bei Autoimmunerkrankungen einschließlich rheumatoider Arthritis und Allergien eingesetzt. Immunfunktionsstörungen werden nachweislich gemindert. Immununterdrückung, die durch Stress oder Medikamente entsteht, kann aufgehoben werden.

Krebs

Krebs

Todesursache Nummer 1 in Deutschland

Krebs ist inzwischen die häufigste Todesursache in Deutschland, noch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die bisher an der Spitze standen. Die Zahl der jährlichen Erkrankungen variiert von Krebsart zu Krebsart, aber insgesamt nimmt die Rate zu. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt nach Angaben des Zentrums für Krebsregistrierdaten (ZfKD) bei Frauen zwischen 59 und 65 Prozent und bei den Männern zwischen 55 und 60 Prozent. Unterschiedliche Faktoren werden für die Entwicklung von Krebs verantwortlich gemacht: erbliche Veranlagung, Lebensstil und Umwelteinflüsse. Ein Hauptfaktor ist Stress, der, wie schon in anderen Kapiteln dargestellt, dazu beiträgt, dass Zellen entarten.
Adaptogene stärken das Immunsystem und die Energieproduktion in den Mitochondrien, unterstützen den Abbau von Giftstoffen und reduzieren die Bildung von zellzerstörenden freien Radikalen. Außerdem wurden tumorhemmende Eigenschaften nachgewiesen. Adaptogene können die Zellen bei einer Chemotherapie stärken und schützen, und sie verringern die Auswirkungen einer Strahlentherapie.

Leber

Leber

Die Leber – ein erstaunliches Organ

»Die Leber wächst mit ihren Aufgaben«, so betitelte Eckart von Hirschhausen sein humoriges Buch über »Komisches aus der Medizin«. Der kuriose Titel beschreibt ein ernst zu nehmendes Phänomen: Die Leber vergrößert sich bei einer Fettleber, durch Infektionen oder Hepatitis. Als Schlüsselorgan für den Stoffwechsel hat die Leber grundlegend wichtige Aufgaben: Sie überwacht die Nährstoffverarbeitung, entgiftet, filtert das Blut und hält das richtige Zucker- und Fettniveau im Blut aufrecht. Gerät eine dieser Funktionen aus dem Lot, ist mit ernsthaften Folgen zu rechnen. Die Leber muss also stark sein, um dem Trommelfeuer aus Giftstoffen gewachsen zu sein.

Leber

Sanfte Hilfe für die arbeitsame Leber

Adaptogene erhöhen die Belastbarkeit des Körpers auf allen Ebenen und können so auch die Leber schützen. Sie stärken die Kapazität der Leber, mit chemischem und biologischem Stress umzugehen. Wichtig für den Schutz der Leber ist die entzündungshemmende Wirkung von Adaptogenen, ebenso wie ihr Schutz vor Zellzerstörung durch freie Radikale. Alle Formen von Hepatitis sind mit einer Leberentzündung verbunden. Die dabei absterbenden Leberzellen verlangen eine hohe Regenerationskraft, welche die Leber in der Regel auch leisten kann. Die Fähigkeit der Leber, sich zu erholen, ist absolut erstaunlich und unter den Organen einzigartig. Aber selbst die Leber kann überfordert werden. Dann kann eine Leberzirrhose (Verhärtung der Leber) oder Leberkrebs entstehen.
Durch ihre ausgleichenden, den gesamten Körper stärkenden Eigenschaften unterstützen Adaptogene auch die Leber.

Leistungssport

Leistungssport

Leistung erhöhen, schneller regenerieren

Sportler brauchen Energie, Muskulatur und Ausdauer. Sie suchen Mittel, die helfen, sich besser an die körperliche, psychische und mentale Belastung anzupassen und eine möglichst optimale Leistung zu erzielen. Umfangreiche experimentelle Untersuchungen an Sportlern haben gezeigt: Adaptogene eignen sich sehr gut, um die sportliche Leistung zu steigern. Sie stärken die Belastbarkeit unter Stress, sorgen für mehr Energie und Ausdauer, beschleunigen die Regeneration und verkürzen die notwendigen Erholungsphasen. Außerdem tragen sie dazu bei, dass Verletzungen schneller heilen.
Russische Forschungen an Adaptogenen wie Eleuthero und Rhodiola zeigten, dass diese Pflanzen die Menge der Energieeinheit ATP und von Kreatinphosphat, einer weiteren Energieeinheit in der Muskulatur, deutlich steigern. Die Lebensenergie ATP ist für jeden Menschen in jedem Augenblick wichtig. Bei intensiver körperlicher Betätigung wie beim Sport oder einer anstrengenden Arbeit wird sehr viel mehr als Brennstoff für die Muskeln dienendes ATP benötigt. Adaptogene erhöhen außerdem die Muskelmasse und generell die Kraft, indem sie für mehr Sauerstoff in den Muskeln und im Gehirn sorgen. Sie stabilisieren die Pulsfrequenz, die bei Leistungssport schnell nach oben schießt und wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System und die Atmung aus.

Leistungssport

Adaptogene im Profisport

Die Einnahme von Medikamenten zur Leistungssteigerung im Sport ist verboten. Jährlich werden weltweit Listen veröffentlicht, auf denen verbotene Substanzen und Dopingmethoden nachgelesen werden können. Bei der Auswahl der Substanzen spielt natürlich der Dopingeffekt eine große Rolle. Allerdings haben sie durch die Bank schädliche Nebenwirkungen.
Adaptogene sind natürliche Mittel, die auf keiner Verbotsliste stehen. Viele Leistungssportler nutzen inzwischen Adaptogene zur Leistungssteigerung.

Nebennierenerschöpfung

Nebennierenerschöpfung

Wenn Anregung und Entspannung aus dem Gleichgewicht sind

Beim gesunden Menschen wirken Anregung und Entspannung harmonisch zusammen, je nachdem, was gebraucht wird. Das uralte chinesische Konzept von Yin und Yang bildet dieses Wechselspiel auf perfekt einfache Weise ab. Im menschlichen Körper wirken das parasympathische Nervensystem (Yin, Parasympathikus, entspannend) und das sympathische Nervensystem (Yang, Sympathikus, aktivierend) zusammen. Sie sorgen dafür, dass Aktivität und Ruhe, gesunde Stressreaktion und Rückkehr zum Normalzustand im Gleichgewicht sind.
Der Hypothalamus, eine Drüse, die tief im Gehirn sitzt, wacht über den Ablauf. Werden vom Hypothalamus zu viele Stressinformationen an die Nebennieren gesandt, steigt der Spiegel an Stresshormonen und bleibt dauerhaft zu hoch. Der leistungsbezogene Sympathikus beginnt den entspannenden Parasympathikus zu dominieren. Zorn, Angst, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit und Hyperaktivität sind die Folgen. Irgendwann sind die Nebennieren von der Dauerproduktion so erschöpft, dass sie den Anforderungen, die chronischer oder immer wiederkehrender großer Stress an sie stellt, nicht mehr gewachsen sind. Die Nebennieren arbeiten dann zwar noch, aber ihre Leistung reicht nicht mehr aus, um den Körper in einem gesunden hormonellen Gleichgewicht zu halten. Spürbar wird der Leistungsabfall, weil Energie, sexuelle Lust und Konzentrationsfähigkeit sinken. Man ist müde, erschöpft, oft reizbar und neigt zu Ängsten. Der Versuch, diesen Mangel durch Stimulanzien wie Kaffee, Energydrinks oder mehr Essen auszugleichen, hält nur kurz vor. Aufputschende Substanzen drehen das überdrehte System nur noch mehr auf.

Nebennierenerschöpfung

Sanfte Hilfe für die Nebennieren

Ein erschöpfter Mensch braucht sanfte Wege, um wieder zu seinem inneren Gleichgewicht und seinen Kräften zurückzufinden. Ebenso geht es den Nebennieren: Sie können nicht gewaltsam »aufgeforstet« und zu neuer Leistung gedrängt werden. Nur durch behutsame und nachhaltige Einflüsse kann es gelingen, überschießende Stressreaktionen zu dämpfen, sodass sich die Nebennieren erholen können.
Adaptogene zeichnen sich durch ihre sanfte und wirkungsvolle Einflussnahme aus. Sie sind natürliche Mittel, die dem Menschen für seine Heilung die Worte des großen US-amerikanischen Geistlichen, Philosophen und Schriftstellers Ralph Waldo Emerson nahelegen: »Ahme den Gang der Natur nach. Ihr Geheimnis ist Geduld.«

Nebennierenerschöpfung

Fibromyalgie

Unter Fibromyalgie versteht man ein Konglomerat aus verschiedenen Symptomen. Hauptsymptome sind Muskelschmerzen in verschiedenen Körperregionen, schmerzhafte Druckpunkte am Körper, Erschöpfung, Konzentrationsmangel und Schlafprobleme. Manchmal wird eine Fibromyalgie von reizdarmähnlichen Beschwerden, Ängsten und Depressionen sowie Morgensteifigkeit begleitet. Vermutet wird eine gestörte Schmerzverarbeitung. Ebenso wie beim chronischen Ermüdungssyndrom sind die Mitochondrien geschwächt. In den Zellen besteht ein Mangel an hochenergetischen Verbindungen wie ATP, wodurch die Muskeln geschwächt sind. Je nach Schweregrad können nur bestimmte Bereiche betroffen sein, wie beispielsweise die Oberschenkel.
Adaptogene wirken sich positiv auf die Mitochondrien und die Energieproduktion aus, reduzieren Stress, lindern Ängste und Depressionen und haben generell eine stabilisierende und ausgleichende Wirkung. Sie eignen sich daher als begleitende Therapie bei Fibromyalgiepatienten.

Osteoporose

Osteoporose

Bei Osteoporose wird die Knochensubstanz stärker ab- als aufgebaut. Die als »Knochenschwund« bekannte Erkrankung betrifft vor allem ältere Frauen. Die Knochen werden immer instabiler und brüchiger. Auslöser sind hormonelle Veränderungen und eine stärkere Bildung freier Radikaler (oxidativer Stress). Auch der Darm spielt eine Rolle. Bei einer entgleisten Darmflora und einer kranken Darmwand (Leaky Gut) werden Vitamine und Mineralstoffe nicht in ausreichender Menge aufgenommen. Stress und entzündliche Prozesse stimulieren die Entstehung von knochenabbauenden Osteoklasten, während gleichzeitig die Bildung der knochenaufbauenden Osteoblasten zurückgeht.
Adaptogene wirken hormonell ausgleichend. Sie enthalten Antioxidantien und Mineralstoffe und regen generell Heilungsprozesse an.

Schilddrüse

Schilddrüse

Regulierung wichtiger Körperfunktionen

Die Schilddrüse ist ein kleines, aber lebenswichtiges Organ. Sie produziert zahlreiche Hormone, die viele Funktionen im Körper beeinflussen, unter anderem die Energieproduktion und die Wärmeregulation. Oft ist sie dabei Taktgeber. Gerät die Schilddrüse aus ihrem sensiblen Gleichgewicht, kann es zu gravierenden Folgen kommen. Eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion macht sich in einer Reihe von Symptomen bemerkbar, von Übererregung bis Apathie und eingeschränkten Körperfunktionen. Um ihre Aufgaben zu erfüllen, gibt sie stetig eine bestimmte Menge an Schilddrüsenhormonen ins Blut ab. Wird zum Beispiel während einer Schwangerschaft, im Wachstum oder in einer aktuellen Situation mehr Energie gebraucht, schüttet sie mehr Hormone aus.
T3 und T4 sind die Schilddrüsenhormone, die im Gleichgewicht sein müssen. Werden zu wenig T3 und T4 produziert, bildet sich eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Das verlangsamt den Stoffwechsel und ist mit Symptomen wie Gewichtszunahme, Abgeschlagenheit, Kälteempfindlichkeit, Gedächtnisschwäche, depressiven Verstimmungen, chronischer Verstopfung, nachlassender Potenz, Ödemen und Haarausfall verbunden. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) werden zu viel T3 und T4 gebildet, mit Folgen wie Unruhe, Erregungszuständen, schnellem Puls, Gewichtsverlust trotz ausreichendem Essen, starkem Schwitzen und Durchfällen.
Schilddrüsenhormone wirken sich auch auf die Herzgesundheit aus. Im Zusammenspiel mit anderen Mechanismen regulieren Schilddrüsenhormone die Herztätigkeit und -frequenz sowie die zirkulierende Menge an Blut. Funktionsstörungen der Schilddrüse haben daher auch immer Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.

Schilddrüse

Schilddrüse und gesunde Mitochondrien

Der Status der Schilddrüsenhormone hat einen großen Einfluss auf die Mitochondrien. Das gilt vor allem für T3, die aktive Form des Schilddrüsenhormons. T3 hat eine wichtige Aufgabe in der Regulierung der Mitochondrienaktivität und damit für die Leistungsfähigkeit des Körpers. Wenn die Schilddrüse zu wenig T3 produziert, werden viel mehr freie Radikale und zellulärer Abfall gebildet. So entsteht das komplexe innere Milieu, das unter anderem die Entwicklung von Krebs und nicht bösartigen Tumoren begünstigt, wie Uterusmyome oder fibrozystische Veränderungen der Brust.

Schlaf

Schlaf

Schlafmangel senkt die Leistung und macht krank

Ab und zu schläft jeder mal schlecht. Und manchmal fällt das Einschlafen gerade dann schwer, wenn man besonders erschöpft ist. Das überaktive Nervensystem powert weiter, und der Schlaf will einfach nicht kommen. Immer mehr Menschen leiden unter anhaltenden Schlafstörungen – 7,4 Millionen waren es laut der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin im Jahr 2014. Sie haben Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen und die Nächte sind wenig erholsam. Ursachen gibt es viele. Konflikte in der Partnerschaft, Stress im Beruf oder mit Kindern und Familie, ständige Erreichbarkeit, Schichtarbeit, Leistungsdruck, Ängste und Sorgen lösen Schlaflosigkeit aus, bei der sich oft die Gedanken im Kreis drehen und die Nerven nicht zur Ruhe kommen wollen. Neben Stress sind schlechte Ernährung, Verdauungsstörungen, Übersäuerung, Mangel an essenziellen Nährstoffen, Medikamente, zu viel Koffein, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und helles Licht weitere Ursachen für schlechten Schlaf.
Vorübergehender Schlafmangel kann leicht ausgeglichen werden. Hält er jedoch länger an, sind die Konsequenzen mehr als nur Müdigkeit, Erschöpfung und Gereiztheit am nächsten Tag. Denn im Schlaf laufen die Reparaturprogramme des Körpers auf Hochtouren, auch die im Gehirn. Im Schlaf regeneriert sich das Immunsystem und der Körper wird von schädlichen Stoffen gereinigt. Kinder, die unter chronischem Schlafmangel leiden, können sich weniger gut entwickeln und wachsen langsamer. Immunsystem, Verdauung, Herz-Kreislauf-System und Gehirn sind von den nächtlichen Ruhephasen abhängig. Gelerntes wird im Schlaf rekapituliert und gefestigt. Unser Körper ist im Schlaf nicht etwa untätig, sondern durchläuft eine komplexe Abfolge von Vorgängen – körperlich und geistig.

Schlaf

Melatonin und Cortisol

Nicht nur das Schlafhormon Melatonin, das die Zirbeldrüse vermehrt ausschüttet, wenn es dunkel wird, sondern auch Cortisol spielt eine entscheidende Rolle für den Schlaf. Wie Melatonin reagiert Cortisol auf Licht und Dunkelheit. Während der Melatoninspiegel nachts 10–15-mal höher ist als tagsüber, verhält es sich mit Cortisol umgekehrt. Nachts sinkt der Cortisolspiegel auf das niedrigste Niveau. Am Morgen steigt die Cortisolproduktion wieder an. Jetzt zirkuliert eine große Menge an Cortisol im Körper und weckt uns auf. Stress hält den Cortisol- und Adrenalinspiegel auch nachts auf einem ungesunden Niveau. Dann »touren« Nerven und Gehirn und der Schlaf will sich einfach nicht einstellen.
Darüber hinaus hat Cortisol weitere wichtige Aufgaben im Organismus. Das Hormon aktiviert abbauende (katabole) Stoffwechselvorgänge. Durch diesen Abbau wird genügend Glucose für die täglichen Aktivitäten freigesetzt. Unter Stress erhöht Cortisol den Blutzuckerspiegel und schadet längerfristig dem Gehirn. Cortisol ist lebensnotwendig, aber wenn durch Stress zu viel davon produziert wird, verkehrt sich der positive Effekt ins Negative.
Adaptogene regulieren die Produktion von Cortisol und weiterer Stresshormone und lindern das Stressniveau im Körper. Sie helfen auf mehrfache Weise, wieder ins innere Gleichgewicht zu kommen, sich zu entspannen und besser zu schlafen.

Sehvermögen

Sehvermögen

Ein ausgeglichenes Nervensystem verbessert die Sicht

Die positive Wirkung von Adaptogenen auf das Sehvermögen lässt sich leicht verstehen, wenn man bedenkt, dass die Augen vom Nervensystem gesteuert werden. Adaptogene enthalten Antioxidantien, die das Nervensystem und das Sehvermögen schützen und stärken. Sie fördern das Nervensystem, gleichen Stressreaktionen aus, von denen auch die Augen betroffen sein können, und bringen den Normalzustand zurück.

Stress

Stress

Adaptogene bei Stress, Erschöpfung und Burn-out

Stress ist eine natürliche Begleiterscheinung des Lebens. Er entsteht durch den ständigen Austausch mit der Umgebung. Es ist nicht möglich, jedem Stress aus dem Weg zu gehen. Um zu überleben, müssen wir in der Lage sein, uns an die ständigen Veränderungen in unserem persönlichen Leben, in der Umwelt und in der Gesellschaft anzupassen. Doch diese ständige Anpassungsleistung kann uns irgendwann überfordern, und das ist heute bei vielen Menschen der Fall. Körper, Seele und Geist reagieren mit Stresssymptomen wie Nervosität, Reizbarkeit, Angst und sinkender Konzentration, mit Müdigkeit und Erschöpfung, die sich gegenseitig verstärken. Oft gerät der gesamte Organismus aus dem Lot, vom Stoffwechsel und der Verdauung über die Energieproduktion bis hin zur Immunabwehr.
Chronischer Stress ist ein ernst zu nehmendes Problem, dem dringend Abhilfe geschaffen werden muss. Untersuchungen zeigen, dass 50–60 Prozent der krankheitsbedingten Arbeitsausfälle auf Stress zurückzuführen sind. Dabei ist der Anteil an Frauen höher als der von Männern. Fast jede Erkrankung, von einer Erkältung über Verdauungsprobleme bis zu Krebs, ist direkt oder indirekt mit Stress verbunden. Immer häufiger leiden Menschen unter Burn-out und chronischem Müdigkeitssyndrom (Fatigue). Dabei ist die Belastungsgrenze bei jedem Menschen anders. Die Auswirkungen von Stress hängen zum einen von der individuellen, genetischen Anlage ab, zum anderen von der Anpassungsfähigkeit, die jeder aufbringen kann, um seine Lebensweise aufrechtzuerhalten. Flexibilität und Anpassung sind die Qualitäten, die darüber entscheiden, wie gesund wir sind, wie viel wir leisten können und wie wohl wir uns dabei fühlen. Wichtig ist auch, dass Stress die Eigenschaft hat, süchtig zu machen. Stresssüchtige verbinden permanente Aktivität mit Wohlgefühl. Sie müssen immer »hochdrehen«, um sich gut zu fühlen. Eine solche Stresssucht ist verständlicherweise zerstörerisch. Adaptogene helfen, aus dem Lot geratene seelische Prozesse zu entschärfen und die Fähigkeit zu Ruhe und Entspannung wiederzugewinnen.

In seinem wunderbaren, umfassenden Buch Adaptogene in der medizinischen Kräuterheilkunde schreibt Donald R. Yance auf Seite 36 über Stress: »Das moderne Leben mit all seinen Annehmlichkeiten hat auch eine Schattenseite: In unserem Bemühen, Behaglichkeit und Komfort zu schaffen, haben wir ein künstliches Umfeld geschaffen, das voll ist von Stressoren, die uns physisch, mental, emotional und spirituell belasten. Tag für Tag sind wir einem ganzen Meer an toxischen Chemikalien in unserer Luft, unserem Essen und unserem Wasser ausgesetzt. Dazu kommen noch extremer Zeitdruck und Informationsüberladung zu Hause wie in der Arbeit. Zu viel Alkohol, Nikotin und Freizeitdrogen, kombiniert mit immer mehr verschreibungspflichtigen Medikamenten, tragen ebenfalls dazu bei, dass unser Körper bis an seine Grenzen belastet ist. Tagtäglich muss unser Körper eine schwere Last aus fremden Substanzen verarbeiten und ausscheiden. Da überrascht es nicht, dass Erschöpfung, kleinere Krankheiten und chronischer emotionaler Stress in unserem Land epidemische Ausmaße annehmen, und all dies kann auf chronischen Stress zurückgeführt werden. Und inzwischen können unter der Oberfläche tiefergehende und schwerwiegendere Probleme entstehen.«

Ein gesundes System ist in der Lage, sich kontinuierlich auf eine Weise anzupassen, die die optimale Gesundheit erhält und fördert. Doch unter chronischem Stress werden unsere Energiereserven angegriffen und wir verlieren Lebensenergie.

Donald R. Yance, in Adaptogene in der medizinischen Kräuterheilkunde

Stress

Adaptogene beeinflussen die Stressachse

Adaptogene helfen, indem sie Stressreaktionen wie Ängste, Erschöpfung, Nervosität, Schlaf- und Verdauungsprobleme, Rückenschmerzen oder Depressionen ausgleichen. Ihre pflanzlichen Wirkstoffe beeinflussen die Ausschüttung von Cortisol und regen den Energiestoffwechsel an. Sie greifen auf sanfte und nachhaltige Weise in das Stressgeschehen ein und regulieren die Funktion der sogenannten Stressachse. Diese Achse verbindet Hypothalamus, Hypophyse und Nebennieren (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse; HHN-Achse) und verläuft vom Gehirn bis zum Darm. Unter Stress wird auf der HHN-Achse eine Kette von Stressreaktionen aktiviert, die das Immunsystem und zahlreiche wichtige Funktionen im Körper dämpfen. Der Körper mobilisiert die gesamte zur Verfügung stehende Energie und ist auf Kampf oder Flucht eingestellt. Das ist gut, wenn man vor einem Bär davonrennen will, aber nicht so gut, wenn man darüber nachdenkt, wie die fälligen Rechnungen bezahlt werden können. Hält der Stress an, bleibt auch der Ausnahmezustand bestehen. Die dauernde Cortisol- und Adrenalinproduktion erschöpft mit der Zeit die Nebennieren. Nebennierenerschöpfung, Burn-out und chronisches Müdigkeitssyndrom (Fatigue) sind daher heute keine seltenen Erkrankungen mehr.
Die Natur hat damit ja im Grunde durchaus etwas Gutes beabsichtigt. Aber was ist, wenn die Bedrohung nur gedacht und gefühlt ist und keinen Kampf, keine Flucht erfordert? Wenn die Stressstoffe nicht über einen intensiven körperlichen Einsatz abgebaut werden, sondern weiter im Körper zirkulieren? Die Folgen machen sich in einem schwachen Immunsystem, Bluthochdruck, Schilddrüsenproblemen, Insulinresistenz (hoher Blutzucker), Fettleibigkeit, Osteoporose, Schlaflosigkeit und Angstzuständen bemerkbar. Die Mitochondrien werden in Mitleidenschaft gezogen und produzieren weniger Energie, Gehirn und Gedächtnis lassen nach. Stress erhöht die Bildung zellschädigender freier Radikale und treibt den Alterungsprozess voran. Wenn der Körper diesen sogenannten oxidativen Stress weniger gut kompensieren kann, verringert sich die Lebenserwartung. Stressgeplagte Menschen entwickeln oft diffuse Schmerzen an den unterschiedlichsten Stellen des Körpers. Der Rücken schmerzt, die Glieder und der Kopf häufig auch.

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